Aufbruch ins Ungewisse

Durchgerüttelt

Dieser Frühling ist dieses Jahr so sehr Frühling, dass wir alle zusammen herausgefordert sind, der Kraft des Ostens gegenüberzutreten.

Hier stirbt alles in seinen Anfang hinein, hier erfindet sich das Leben neu und hier benötigen wir die Beherztheit, mit dem Ungewissen am Feuer zu sitzen. Durchgerüttelt von Ohnmacht, Wut, existentiellen Ängsten, Ratlosigkeit und vielfältigem Schmerz, hören wir auch das ersehnte und vertraute Lied der Amsel, begrüssen wir das erste Gelb, befühlen die neuen, noch träumenden Knospen und bestaunen das frische, zarte Grün.

Wir widmen diese Zeilen all den vielen Menschen, die auf der Flucht sind – die aufbrechen müssen ins Ungewisse und ihre Geschichte der Wandlungskraft des Ostens anvertrauen, wider aller Vernunft.

Wir sitzen mit ihnen zusammen auf der Schwelle der Wandlung und der Leere. Die Kunst des Ostens ist das Offen-Sein, das Offen-Bleiben für das, was sich zeigen mag. Gibt es ein universelles Wissen?

Wir können unsere Ahninnen und Ahnen einladen, sie befragen und sie um Unterstützung bitten. Und wir können uns mir der Clownin, der Närrin, der Zauberin oder dem Kojoten verbünden. Sie sind die Meisterinnen des Loslassens – sie jonglieren mit dem Wunsch des Festhaltens, der Torheit der Bewertung, dem befreiten Lachen, der Dummheit des Gehorsams, dem tiefen Frühlingsatem, der nicht nachlassenden Trauer, der unbändigen Lebensfreude, den sich auflösenden Illusionen und dem Zauber einer Begegnung.

Und dann sitzen wir wieder auf der Schwelle und das Ungewisse erzählt uns eine neue Geschichte.

Autorin: Christine Kostritza
Streetart: Kamiran Haji, Konstanz 2016

 

Mehr über Kamiran gibt’s hier: www.kamiran.de

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