Die Mondknoten in deinem Horoskop – eine Einführung Teil 1

Der vedische Mythos der Drachenköpfe

Es war einmal ein machtvoller Drache namens Rahu Ketu, der wie die Götter vom Nektar der Unsterblichkeit trinken wollte, um unsterblich zu sein.
Die Götter bestimmten jedoch, dass nur jemand mit der richtigen Gesinnung ewiges Leben erreichen durfte und Rahu Ketu als Herrscher der Unterwelt gehörte nicht dazu.
Da er aber schlau war, verkleidete er sich und konnte so vom Nektar der Unsterblichkeit trinken. Sonne und Mond beobachteten ihn dabei und verrieten ihn an Vishnu, den Schöpfergott.
Dieser schnitt Rahu Ketu in seinem Zorn in zwei Teile. In den Drachenkopf Rahu und den Drachenschwanz Ketu. Da er aber durch den Trank unsterblich war, verhinderte das seinen Tod.

Seitdem steht Rahu Ketu zweigeteilt am Himmel. Er erinnert dich daran, auf dem Weg zur Unsterblichkeit den Dämonen deiner Unterwelt ins Auge zu schauen. Nur dann kannst du deine Schätze heben und zu deinem Potenzial finden.

Der Mondknoten und Finsternisse

In früheren Zeiten existierte die Vorstellung, dass Finsternisse entstehen, indem der Drache den Mond oder die Sonne verschlingt.

Eine Mondfinsternis, findet immer bei Vollmond statt. Eine Sonnenfinsternis immer bei Neumond. Finsternisse finden immer auf oder in der Nähe der Mondknoten statt.

Was sind Mondknoten?

Die Mondknoten in deinem persönlichen Horoskop sind keine Planeten, sondern die Schnittpunkte zwischen der scheinbaren Bahn der Sonne und der Bahn des Mondes von der Erde aus gesehen.

Diese beiden Schnittpunkte liegen einander gegenüber und bilden zusammen eine Achse – die Mondknotenachse.
Sie bilden zusammen ein Ganzes.
Sie sind die einzigen, die sich in ihrem Lauf rückwärts durch den Tierkreis bewegen, alle anderen laufen vorwärts.

Der absteigende Mondknoten

Der absteigende Mondknoten in deinem Horoskop heisst Ketu, Drachenschwanz und wird auch südlicher Mondknoten genannt.
Er steht für die Vergangenheit. Für das, was du aus früheren Leben und aus deiner frühkindlichen Zeit mitgebracht hast. Diese Fähigkeiten sind dir vertraut aber nicht unbedingt bewusst. In Stress- und Krisensituation greifst du automatisch darauf zurück. Da dieses Verhaltensmuster aber alt ist, entspricht es nicht mehr der aktuellen Situation; du handelst dir dadurch Ärger ein.

Der aufsteigende Mondknoten

Der aufsteigende Mondknoten in deinem Horoskop heisst Rahu, Drachenkopf und wird auch nördlicher Mondknoten genannt.
Er steht für die Zukunft, für das, was du entwickeln darfst – für dein Potenzial. Da es dir nicht vertraut ist, braucht es eine bewusste Entscheidung, Überwindung und eine Anstrengung so zu handeln.
Immer, wenn du dich traust, machst du positive Erfahrungen und spürst deine Kraft.

Die Mondknotenachse steht für deinen Seelenweg

In deinem Horoskop steht die Mondknotenachse für den roten Faden in deinem Leben, für deine Lebensaufgabe, deine Bestimmung.
Du sollst nicht den absteigenden Mondknoten hinter dir lassen und dich dem aufsteigenden Mondknoten zuzuwenden, sondern es geht um Ausgleich. Eine Balance zu finden zwischen deinen mitgebrachten Erfahrungen und den damit verbundenen Fähigkeiten (absteigender Mondknoten) sowie deinen Entwicklungsschritten und den neuen Möglichkeiten (aufsteigender Mondknoten).

Erst wenn du immer wieder bewusst deine Entwicklungsschritte am aufsteigenden Mondknoten gehst, wird es auch möglich sein, deine mitgebrachten Erfahrungen aus der Vergangenheit (absteigender Mondknoten) im Hier und Jetzt voll zu leben.

In deinem Horoskop ist nur das Symbol des aufsteigenden Mondknotens eingezeichnet. Der absteigende Mondknoten befindet sich auf derselben Gradzahl im gegenüberliegenden Zeichen.

Der Mondknoten auf deiner Geburtsstellung

Falls der aktuelle Mondknoten, der für alle gleich ist, auch Transitmondknoten genannt, auf derselben Gradzahl und im selben Zeichen steht wie in deinem Geburtshoroskop, dann hast du eine Mondknotenrückkehr. Du hast einen «Mondknotenreturn», heisst es in der astrologischen Sprache. In dieser Zeit bekommst du neue Impulse, um auf deinem Seelenweg zu wachsen.

Der Mondknoten braucht 18 Jahre, 7 Monate und 9 Tage für einen Lauf durch den Tierkreis.
Alle 18 Jahre, 7 Monate und 9 Tage hast du eine Mondknotenrückkehr.

Also
mit 18 Jahren und 7 Monaten
mit 37 Jahren und 3 Monaten
mit 55 Jahren und 10 Monate
mit 74 Jahren und 5 Monaten
mit 93 Jahren

Durch die Entscheidungen, die du triffst, durch wichtige Begegnungen und glückliche Fügungen entwickelst du dich auf die nächsthöhere Ebene deiner Entwicklungsspirale.

Im 2. Teil geht es dann um die Mondknoten in den verschiedenen Tierkreiszeichen. Da kannst du Inspirationen über deine Lebensaufgabe und deinen Seelenweg finden.

Tatsächlich ist die Astrologie natürlich viel tiefgreifender und vielschichtiger. Dein Horoskop an sich, die Herrscherplaneten der Mondknoten, die Planeten, die am Mondknoten stehen und die Aspekte mit anderen Planeten werden zusätzlich noch in die Deutung einbezogen.

Autorin: Karin Hangartner
Schichtbilder: Annette Roemer