Eine Reise zum Komet C/2022 E3

50000 Jahre hat er sich Zeit gelassen – vielleicht haben ihn damals die Neandertaler am Himmel erspähen können. Wir haben ihn nicht live gesehen und so entsteht der Wunsch, eine schamanische Reise zu ihm zu machen. Wie das wohl wird – zu einem Kometen zu reisen, der sich sooo viel Zeit lässt, eine ungewöhnliche Bahn hat und sich dann auch noch in Gegenrichtung zu den anderen Planetenbahnen bewegt?

Die Absicht unserer schamanischen Reise ist, um Unterstützung für unsere Eigenwilligkeit zu bitten.

Wir sind gespannt. Die Richtung ist gen Norden. Beim Polarstern, zwischen dem Großen und dem Kleinen Bär. – Der Komet C-2022 E3 mit seinem grün-blauen Schweif lädt uns ein. Er öffnet seinen Raum, seine Zeit.

Wir reisen hinein in das große Mysterium, in das Geheimnis, dass Alles mit Allem verbunden ist. Diesem alten Wissen vertrauen wir uns an. Diesem Gewebe aus Bewusstsein, Sternen, Träumen, Lichtgeschwindigkeit, Wandel, Erinnern und Schöpfungskraft.

Jede von uns reist in alte und zugleich ganz aktuelle Zeiträume. Facettenreiche Bilder tauchen auf, Unterstützung und Zuspruch, Kopfschütteln und auch der Wunsch, dass die Zeit stehen bleibt.
Vielleicht ist dieser Komet ein Meister der Gestaltwandlung. Längst ist er weitergezogen und unsere Reisen warten darauf, gebündelt zu werden.

Klarheit und Essenz begegnen sich. Verantwortung und Wagnis kommen dazu.
Wir werden zu dem, was wir gesehen haben. Der Komet schickt sein Licht in unsere Worte.

Ich bin die Zeit vor meiner Geburt.
Ich bin die blaue Lichtsäule, die den Kometen in sich trägt.
Ich bin die Verwirrung, die einem wundersamen Klang vertraut.
Ich bin der Fluss meines Lebens in einer Kristallröhre.
Ich bin der Mut, meinen Wünschen zu vertrauen.
Ich bin die Sanftheit, die ihre Eigenmacht umarmt.
Ich bin Vater Bär.
Alles ist in mir.


Ich bin der Stab in meinen Händen.
Ich bin der Alte, der alle Zeiten durchwandert.
Ich bin die kleine Hand meiner Tochter.
Ich bin die Hüterin der mütterlichen Linie.
Ich bin die Träumerin, die den roten Faden loslässt.
Ich bin meine Ungeduld, die mein Vertrauen formt.
Ich bin mein inneres Licht.


Ich bin der Tag und die Nacht und die Nacht und der Tag.
Ich bin die Fährte des Tigers.
Ich bin der gleichmäßige Atem und das pulsierende Herz.
Ich bin die Badende – in türkis-gelbem Licht.
Ich bin das Vertrauen in meine Eigenwilligkeit.
Ich bin das Netz.


Ich bin meine Geschwindigkeit.
Ich bin der luftleere Raum.
Ich bin die Unterbrechung und der Neubeginn.
Ich bin der Verlust und die Dankbarkeit.
Ich bin die Liebkosung meines Krafttieres.
Ich bin die Langsamkeit.
Ich bin der neue Weg.
Ich bin die verlorene Zeit, die mir die Farben zurückbringt.
Ich bin ein Kaleidoskop.


Ich bin das Sternbild der Großen Bärin.
Ich bin die hellblaue Fee.
Ich bin der dreieckige Berg und sein verborgener Eingang.
Ich bin der Raum unter der Spitze mit seinen unzähligen Schriftrollen.
Ich bin die Sprache.
Ich bin die Rolle, die sich öffnet.
Ich bin der Frieden.
Ich bin ein sehr altes Licht.

 

Reisebericht von Christine Kostritza

Foto: Alessandro Bianconi, Edu INAF, Wikipedia, – Aufnahme vom INAF Palermo vom 27. Januar 2023

C/2022 E3 (ZTF) ist ein Komet, der Anfang 2023 von der Nordhalbkugel mit dem bloßen Auge beobachtet werden konnte.

Die Urgruppe der Spinnerinnen hat seit über 2 Jahren einen monatlichen Trommelkreis. Abwechselnd erspürt, bereist jede von uns die jeweilige Absicht. Es ist für uns wie eine Rudel-Pflege, die uns nährt, verbindet und gegenseitig unterstützt.

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