Ich ringe um die Wut,
die Wut, die kommen muss,
die Wut der Frauen,
die im Kollektiv Nein sagt!
Nein zu Männern, die den alten Mustern der Gewalt, des Besitzes, des Krieges, der Zerstörung, der Macht und der Unterdrückung folgen.
Die Wut der Frauen, die jahrhundertelang die Folgen dieses unseligen Systems getragen, darunter gelitten haben, die misshandelt und getötet wurden.
Die Wut der Frauen, die sehen, wie ihre Töchter, ihre Schwestern, ihre Mütter Opfer dieser Bestie Patriarchat werden. Das Patriarchat, das Männern erlaubt, ja es von ihnen fordert, sich über die Frauen zu erheben, zu bestimmen über Leben und Tod, sich zu nehmen, was ihr selbsterklärter Besitz. Das Patriarchat, dass Männer zu Muttermördern, Schwester- und Töchterschändern macht.
Denn jede Frau, die diese Männer besitzen, misshandeln, schänden und töten, könnte die eigene Mutter, die eigene Tochter, die eigene Schwester sein.
Die Wut der Frauen, die sehen, wie das Gift des jahrhundertelang währenden Kriegs gegen die Frauen, gegen die Weiblichkeit sich auch in das Herz ihrer Schwestern sickert, sich verbreitetet und Herz und Hirn vergiftet. Schwestern, die durch dieses System zu Mittäterinnen werden, indem sie missbilligend auf das freie Leben anderer Frauen blicken, sie steinigen und in die Arme ihrer Peiniger schicken.
Die Wut der Frauen, die gespeist ist von all den Tränen, dem Aufbegehren und dem Wissen um das unsägliche Unrecht, das da passiert.
Tagtäglich, jahrhundertelang!
Die Wut der Frauen, die lieben wollen und nicht mehr können. Frauen, die sich nach Männern sehnen, aufrecht und stark an ihrer Seite, die liebevoll hinter ihren Töchtern stehen und wohlwollend auf ihre Schwestern blicken.
Frauen, die sich so sehnen, dass es schmerzt!
Ein Sehnen, das schwer zu ertragen ist.
Das Sehnen nach Männern, die ihren Söhnen zeigen, was Liebe heißt: Verantwortung und Zusammenarbeit.
Männer, die die Schönheit der Vielfältigkeit von Natur und Himmel ehren und sich als Teil der großen Schöpfung sehen. Männer, die die Kraft der Weiblichkeit nähren und sie ehren, wo sie ihnen begegnet.
Männer, die das Unrecht Seite an Seite mit den Frauen verneinen und bekämpfen.
Männer, die sehen, was das Unrecht des Patriarchats ihren Söhnen, ihren Brüdern und ihren Vätern gebracht hat.
Männer, die den Schmerz fühlen, angesichts des Leidens und des Getrenntseins vom Weiblichen, vom Heiligen.
Männer, die sich den Frauen anschließen und ihren Brüdern Einhalt gebieten.
Die Wut der Frauen, stehend im Kreis, ihre Stimme erhebend, ihre Kräfte bündelnd und das heilige Recht der Weiblichkeit ausübend, Männer zu verbannen, die die Gesetze des Lebens missachten und töten, schänden, missbrauchen, in Gedanken und in Tat.
Die Wut der Frauen, die die Wut und den Mut der Männer an ihre Seite fordern, sich gegen die kranken Auswüchse in ihre Reihen zu stellen.
Die Wut. Möge sie laut werden, unüberhörbar für das Feld!
So sei es!
Karin
Autorin: Karin Raffeiner
Foto: Elisabeth Prieth
Immer wieder Fassungslosigkeit, Trauer und Wut um all die Frauen, die dem Femizid* zum Opfer fallen.
*Unter dem Begriff Femizid versteht man ein Tötungsdelikt an Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Die US-amerikanische Soziologin Diana Russell beschreibt Femizide in einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation als «Tötungen von Frauen durch Männer, weil sie Frauen sind».
Der Begriff «Feminizid» beinhaltet zudem den gesellschaftlichen Aspekt und sieht es als strukturelles Problem: Patriarchale Gesellschaftsstrukturen resultieren in Macht von Männern über Frauen, die der patriarchal agierende Staat nicht als solche wahrnimmt und nicht bestraft.
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