Wurzelwerk des Lebens

Ein Bild voller rätselhafter Schönheit, in warmen Farben gehalten. Eine junge Frau, ein schwarzer Vogel im Nest, ineinandergreifende Hände, und ein Netz von Linien zum Boden hin, an Blutbahnen oder Wurzeln erinnernd.

So richtig spannend wird es, wenn wir die Details genauer betrachten. Im Kopf der jüngeren Frau ist das Gesicht einer Älteren zu sehen, die in unsere Richtung schaut. Vielleicht dieselbe Frau in zwei Lebensphasen?
Der Vogel sitzt auf dem Kopf in einem Vogelnest – oder sind es die Haare der Frau? Und dann diese greifenden Hände vor ihrem Körper: zu wem gehören sie eigentlich? Fünf Hände, die alle von der Haltung her nicht zum abgebildeten Körper zu gehören scheinen!

Über das ganze Bild ziehen sich geschwungene, sich kreuzende Linien, die Künstlerin spricht von „neurographischen Linien“, die sich in der unteren Hälfte des Bildes zu einer Art Wurzelwerk verdichten. Oder sind es lebensspendende Blutbahnen?

Auf dieses Bild angesprochen, erzählt Brigitte Meßmer vom Schaffensprozess und wie die Idee für ein solches Bild wie aus dem Nichts auftaucht, häufig in einem Moment zwischen Schlaf und Wachsein, ein Traum schwirrt noch umher und sie spinnt die Gedanken und Bilder aus dem Traum weiter zu einem Bild, ihrem Bild.

Diese Intuition, die am Anfang des Schaffensprozesses steht, sieht Brigitte auch im Zentrum dieses Bildes. Es dreht sich um dieses innere Wissen, das Be-greifen, nicht durch Lernen oder Bücher, sondern intuitiv: Zuweilen begreifen wir plötzlich etwas und haben keine Ahnung, woher. Es ist wie der Vogel auf dem Kopf der Frau – manchmal kommt es einfach so dahergeflogen …

Bild: Brigitte Meßmer
Autor: Peter Indergand

Zeichnung mit Pigmenten, Format 40 x 200 cm

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  • Beitrags-Kategorie:Galerie / Magazin
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