Wo sind die, die Wolken schauen…
Die, die in den Wiesen liegen, stundenlang, Grashalm kauend, leicht rüber gleiten in die Anderswelt, sich verzaubern lassen von den wandelbar weissen Wundern, fluffig leicht, einfach so, abtauchen in unendliche Weiten…
Sinnliche Wolken, die sich am Duft der Lindenblüten berauschen, Wolken, die sich gerne im See spiegeln, die mit der Abendsonne spielen, bis der Himmel golden leuchtet.
Wolken biseln den Bauern über’s trockne Heu, schauen weit über den Horizont hinaus, verwandeln sich in Seifenschaum, gleiten gemütlich als Aprikosenbaum, haben Gesichter, Fratzen, Bärte und fette Bäuche. Der Bergmann mit wehendem Bart, der das Wolkenwandern für ‘ne kurze Zeit stoppt, mich zum Grübeln bringt, übers Leben und das Sein.
Leichtfüssig schwebend, sich in Form und Inhalt treiben lassend, Wolken, die Wolken küssen, die als Schatten langsam über’s glitzernde Eis schlittern, Wolken, die auf Bergspitzen sitzen.
Wenn Wolken sich versammeln, geschwind, dunkelgrau, gewaltig, nackenhaarstehend, bis zum Bersten gefüllt, geladen, schwarz, elektrisch, die Luft zum Knistern bringen, explodieren, sich mit Donner und Blitz entladen, eimerweise Wassermengen…
Dann werden wir wieder einmal daran erinnert, wie unglaublich kraftvoll doch das Sanfte ist.
Text und Fotos: Annette Roemer
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