Eine Lichtsäule durchdringt mich von tief in der Erde bis hoch in den Himmel. Ich tanze den Tanz meiner Seele. Ich stehe auf einem Feld, nahe des Waldes, stark verbunden und gemittet, total gehalten tief in mir und in dieser Lichtachse. Und doch, oder genau deswegen, so frei, mich auszudehnen und in alle Richtungen zu wirbeln.
Plötzlich merke ich, dass ich gar keinen Körper mehr habe. Ich bin nur noch Energie. Und doch voll da und immer noch unglaublich zentriert. Etwas verblüfft betrachte ich mich selbst, folge meinen Bewegungen. Ich bin neugierig, ganz achtsam probiere ich mich aus, wie es ist ohne Körper, wie ich mich bewegen, betrachten, anfassen kann …
Dann beginne ich zu bluten. Eine Lache heiliges Blut sammelt sich in einer kleinen Grube in der Erde. Aus dieser heraus entstehe ich neu. Noch ganz frisch, suche ich nach Bewegungen, Körperlichkeit, wachse, experimentiere, drehe, ziehe in verschiedene Richtungen. Alles ist möglich.
Es ist noch zu früh, um mich für eine klare Form zu entscheiden. Ich habe das Gefühl, die sich neu Gebärende braucht Zeit, um sich auszuprobieren und zu werden. So ziehe ich eine schützende Lichthülle um mich herum, um dem Spiel der Geburt einen behüteten Raum zu geben. Den Ort des Geschehens gebe ich dann in die Obhut meiner Helfer, während ich mich geruht schlafen lege.
Wer ich wohl morgen bin?
Autorin und Bild: Petra Meyer

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