Spinnerinnen Magazin

Quelle und Inspiration für schamanisch Interessierte, Naturweiber, Ritualfrauen und offene Köpfe. Gewobenes aus alten und neuen Zeiten, Geschichten aus der Anderswelt und direkt aus dem Herzen

No. 04 | Datum: 30. April 2021 | Layout: Annette Roemer | Kategorie: Ziitig | Kommentare: wir freuen uns auf den Austausch mit euch

Heute Nacht wird das pralle Leben in die Erde getanzt

Sie haben die Asche von damals zusammengekehrt und umkreisen sie mit wildem Schritt. Immer wieder. Ihre Besen schwingen sie durch die Lüfte wie Schwirrhölzer und schon bald ertönt dieser schrille Laut, der ihre Kraft bündelt. Verlockend wäre es, sich zu rächen, und sie wissen, es wäre ein Leichtes für sie.

Doch sie haben sich anders entschieden, ganz anders. Heute verbünden sie sich mit der Asche und orakeln sich einen Pfad zu den Schätzen unter diesem grauen Gewand.

Der Pfad gleicht einem Labyrinth und behutsam legen sie frei, was einst die Feuer auflodern ließ. Tief bewegt machen sie ihre Arbeit und es ist, als würde sich diese grauenhafte Geschichte häuten, Schicht um Schicht. Was, wenn da doch nichts mehr ist?

Nochmals halten sie inne – orakeln und singen in die letzte Schicht.

Und bevor sie es wirklich sehen, spüren sie bereits, dass nichts verloren gegangen ist, ganz im Gegenteil. All die mutigen, störrischen, feinfühligen und mit allem verbundenen Frauen sind da und erheben sich. Die Weise, die Wilde, die Feine, die Feurige, die Störrische, die Nachdenkliche, die Zurückhaltende, die Rote, die Staunende, die Laute, die Witzige, die Kluge, die Dicke, die Komische, die Krumme, die Heilerin, die Fragende, die Kritische, die Geheimnisvolle… So wunderbar lebendig und schön sind sie.

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Text: Christine Kostritza
Baubo auf der Wildsau: Christiane Holsten – christianeholsten.art

Der Zauber von Walpurgis

Wissenswertes zum Maifest und den Hexen – und ein Rezept für die Maibowle

In der Nacht zum ersten Mai legt die Tochter der alten Erdgöttin ihr strahlendstes und schönstes Kleid an… ein Brautkleid aus Weißdornblüten. Sie und der Sonnengott Belenos heiraten und gehen in die Flitterwochen, der Kuckuck, ihr Trauzeuge, begleitet sie dabei und tut dies kund. Die vor Energie strotzende Natur überträgt sich auch auf uns Menschen.

Die Kelten feierten Beltaine oder auch Beltane (Freudenfeuer) zu Vollmond, wenn der Mondschein in die offenen Weißdornblüten gefallen ist. Es war das Fest der ausschweifenden Lebensfreude, der ungezügelten Lebenslust und der Fruchtbarkeit. Ein großes Feuer wurde errichtet und es wurde darum wild getanzt, getönt und ekstatisch gefeiert. Mir stellt sich die Frage, ob dies die Schwingungen der Natur auf den Menschen waren/sind oder andersherum?! Aber schließlich ist alles eins.

Und diese Be-„geisterung“ war nach der Christianisierung der damaligen züchtigen Kirche natürlich ein Dorn im Auge. Zu viele junge Menschen verloren in dieser Nacht ihre Unschuld und verehrten Naturgeister. Der Gehörnte musste damit einhergehen. >>>weiterlesen

Text: Karin Himmlreich-Rades

Aus den Augen der Wölfe

Wir Wölfe leben auf der nördlichen Halbkugel und vor sehr langer Zeit waren wir das am weitesten verbreitete Landraubtier der Erde. Wir waren das erste domestizierte Tier bei euch Menschen. Später züchtetet ihr aus uns Hunde, das war vor über 35’000 Jahren.
Wir lebten früher nebeneinander und schauten uns gegenseitig Dinge ab, wie zum Beispiel das Jagen, oder wir stahlen uns in strengen Zeiten gegenseitig die Beute. Wir bei euch und ihr bei uns. Damals habt ihr uns geachtet und verehrt, wir waren eure Verwandten, partnerschaftlich auf Augenhöhe.

So war es, eine lange Zeit.

Als ihr Menschen sesshaft wurdet und Tiere aus Wäldern und Feldern zu euch nach Hause nahmt und einzäuntet, änderte sich alles. Wir wurden für euch zur Konkurrenz. Ihr habt uns verfolgt, vergiftet und getötet, bis es nur noch wenige von uns, in gewissen Ländern gar keine mehr, gab.

Jetzt kehren wir zurück in eure Heimat, die auch unsere ist. Wir brauchen nicht viel. Nahrung und Wasser zum Überleben und Rückzugsmöglichkeiten für unsere Welpenaufzucht. Beutetiere hat es genügend in den Wäldern und Alpen. >>>weiterlesen

Text und Bilder: Christine Müller-Hottinger

Spread Your Wings - Deine Flügel ausbreiten in der Wildnis

Visionssuche für Jugendliche und junge Erwachsene

04.30 Uhr, Basecamp am Zirbitzkogel auf 1800 m Seehöhe in den Seetaler Alpen. Eine Sturm- und Gewitternacht. Die jungen Visionssucher*innen schlafen noch unruhig in ihren Schlafsäcken. Langsam wird es hell am Horizont, das Wetter hat sich beruhigt.

Die Teilnehmer*innen haben ihre Entscheidung zu diesem großen Übergangsritual schon vor einigen Wochen getroffen, manchmal kann ich darüber nur staunen! 10 Tage in der Wildnis, 3 Tage und Nächte allein, fastend.

Die Ceremony ruft. Eine große Sehnsucht bringt uns zusammen, ein Wissen der Seele, dass ein Übergang Zeit und Verbindung mit der Natur braucht, um sinn- und lebensstiftend zu sein. Die meisten Kulturen wussten zu allen Zeiten um die Bedeutung von Begleitung und Ritualen, um jungen Menschen einen Übergang in ihr erwachsenes Leben zu ermöglichen. Wir feiern Veränderung, wir feiern Ceremony, wir feiern Visionssuche, damit das Leben kraft- und freudvoll weitergehen kann.

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Text und Fotos: Alfred Kwasny
www.wildwege.at

Liebeserklärung an die Luft

Im Frühling ist die Luft voll von Liebe, Revierkampf und allem, was uns zweigeschlechtliche Wesen zueinander treibt. Doch gerade dürfen wir nur bedingt davon kosten. Na, dann schreiben wir wenigstens darüber!

Du tust, als gäbe es dich nicht. Als wärst du Luft für uns. Das bist du ja auch: Luft.

Wir sehen durch dich hindurch. Klingt nicht sehr charmant. Doch etwas anderes bleibt uns nicht übrig. Die wenigen Male, die du sichtbar wirst, bist du mal wolkenweiß, mal blütenpollengelb … Wie ein Chameleon nimmst du das Gesicht derer an, die du transportierst.

Du selbst bleibst unsichtbar, ungreifbar, unhörbar. Nicht mal riechen können wir dich!

Denn das, was du bis in unsere Nasen hinein transportierst, egal ob wir wollen oder nicht, das bist nicht du selbst. Das sind im besten Fall Duftstoffe, so wie sie die Blüten im Frühling produzieren, oder wie sie der Wald an schwülen Tagen ausdampft. Und im schlechtesten Fall … naja, schweigen wir davon. >>>weiterlesen

Text und Bilder: Dagmar Steigenberger

Walpurgas Galerie

Mach mit... Zeig her deinen Besen, dein Symbol, deinen Sprung übers Feuer oder was auch immer...

Eine von uns...

Viele von uns stehen im Kreis, in einem großen Kreis – am Abend, in der Nacht, am Waldrand.
Uralte Bäume säumen den Waldrand.
Wir stehen an der Lichtung. Es ist ruhig.
Am höchsten Baum hängt eine von uns… an den Füßen aufgehängt. Brennend!

Ihr Wissen wird verbrannt.
Rauchpartikel fliegen durch die Luft.
Ölfetzen. Hautfetzen. Wissensfetzen.
Es fetzt, es knallt, es knistert, es raucht.

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Text, Ton und Bild: Annette Roemer

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Ich, Elisabeth, Königin von England

Habe ich nicht in meinem ersten Spinnerinnen-Text «Von Rauhnächten, Wölfen und Trickstern» behauptet, im neuen Jahr würde ich Königin von England werden? – Nun, das war natürlich eine Lüge. Ein Trickster-Trick. Es ging ja darum, sich das neue Jahr mit einer Lüge zu erschaffen.

Doch nun – surprise! – klopft es plötzlich und die Königin von England steht vor der Tür. >>>weiterlesen

Text und Fotos: Elisabeth Rolli

Visionssuche

Die „Knochen“ sind da, das „Fleisch“ muss neu dazukommen!

Einer meiner Lehrer hat gesagt: «Ich gebe euch die Knochen und ihr macht das Fleisch dran, je nachdem wo und wie ihr lebt.» Wir müssen also die Struktur hernehmen, die ein Ritual ausmacht, und müssen dieses mit unseren Inhalten füllen. Ein Beispiel ist die Visionssuche. Universell daran ist, dass ich das Zuhause verlasse und an einen heiligen Ort gehe, um etwas von mir zu erfahren und unterrichtet zu werden. >>>weiterlesen

Text und Foto: Susann Belz

Hier gehts zu den Terminen für die Visionssuchen und die Jugendvisionssuche

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