Das Hochfest des Feuers
Um den 22. März hält die Welt für einen Moment den Atem an, um dann – einzuatmen. Tag und Nacht sind gleich lang, wir bewegen uns in den Sommer und bis zur Sommersonnenwende um den 21. Juni werden die Tage länger.
Tagundnachtgleiche bedeutet: Alles ist möglich, alles darf sein, nichts muss. Alles ist ›gleichgültig‹ – das Streben nach vorne und nach oben ist spürbar da, auch das Drängen. Was es wird, liegt nicht in unserer Macht, alles darf sein.
Symbolisch für diese Zeit stehen die Jugend und die Jungfräulichkeit im vorchristlichen Sinn (selbstbestimmte Weiblichkeit). Die Energie des Frühlings lehrt dich, vor dem Aufbau einer Gemeinschaft zunächst Verantwortung für dich selber zu übernehmen.
Selbstfürsorge und Selbstpflege, die Selbstwahrnehmung und sich selber kennen zu lernen stehen im Vordergrund. Unbekümmerte Ichbezogenheit ist die Grundlage, auf der die sommerliche Beziehungsfähigkeit wachsen kann.
Dazu gehört auch die Kosmetik – die kosmische Ordnung. Überschäumende Schönheit, einfach so! Stell dir dicht blühende Obstbäume und einen Wald voller Waldflieder vor. Schönheit um der Schönheit willen, nur für sich selber, völlig ungeniert.
Visionen und Träume gehören zum Frühling und zu allen Neuanfängen. Du musst wissen, was du ernten willst, bevor du sähen kannst und die Samen sorgfältig wählen. Trau dich, das Unmögliche zu denken – damit das Mögliche möglich wird! Inspiration gehört zum Frühling, der göttliche Zeugungsfunken, der alles Neue mit Feuerkraft wachsen lässt.
Lebe deinen Frühling – es ist nie zu spät, eine schöne Jugend zu haben. Lebe deine Jugendlichkeit jetzt! Du bist wichtig, erwünscht, liebenswert und bedeutsam.
Oh sorry, da habe ich einen wichtigen Termin …
Merke dir diesen Satz. Trage in deinem Kalender regelmäßig einen Termin mit dir ein, verbring die Zeit im Wald, am See, auf einem Berg – mit dir allein. Im Frühling geht es um Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung. Aber was, wenn Frau/Mann sich gar nicht kennt, wenn vor lauter Arbeit gar kein Selbst sichtbar wird? Ab in die Natur und Zeit mit dir verbringen (die Ausrede einer wichtigen Fortbildung geht gut), auch einmal mit Übernachtung, wie auch immer – finde dich.
Autorin: Katharina Waibel
Bild: Die Rückenstärkerin von Brigitte Meßmer
Noch viel mehr zu «Ostara – Frühlings-Tagundnachtgleiche» gibt’s in unserem Spinner:innen-Buch und den «wilden weiber wünschen» von Katharina Waibel
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