
Das Geburtshoroskop ist das Kalenderblatt zum Zeitpunkt deiner Geburt: allerdings viel ausführlicher als unsere gewöhnlichen Abreißkalender.
Eine Horoskop-Grafik hat auf den ersten Blick so gar nichts Fassbares, Gegenständliches. Es ist ja auch nur ein Kreis mit einer Ansammlung von Symbolen in den verschiedenen Tortenstückchen, und vielleicht noch ein paar Striche dazwischen. Mit ein wenig Übung kannst du ein ganz reales Bild darin erkennen: das Bild des Sternenhimmels zum Zeitpunkt deiner Geburt. Hier kommt die Anleitung dazu!
Der Aszendent, einfach erklärt
Die waagerechte Linie von Aszendent zu Deszendent steht für den Horizont. Alles oberhalb dieser Horizontlinie war zum Zeitpunkt deiner Geburt am Himmel sichtbar, sofern er natürlich nicht von Wolken verhangen war. Die Sternbilder des Tierkreises bewegen sich einmal in 24 Stunden um die Erde herum (bzw. die Erde dreht sich in dieser Zeit unter ihnen vorbei). Alle zwei Stunden geht im Osten also ein neues Tierkreiszeichen auf. Das Tierkreiszeichen, das zum Zeitpunkt deiner Geburt im Osten aufging, ist dein Aszendent.
Welchen Aszendenten du hast, musst du gar nicht kompliziert berechnen. Du kannst es abhängig vom Sonnenstand auch sehr gut abschätzen. Tatsächlich kannst du die Sonne in deinem Horoskop wie einen 24-Stunden-Zeiger lesen: Bist du bei Sonnenaufgang geboren, steht die Sonne ganz links und du hast damit die Sonne und den Aszendenten im selben Zeichen. Bist du abends geboren, steht die Sonne rechts beim Deszendenten, und du hast entsprechend ein Aszendenten-Zeichen, das deinem Sonnen-Sternzeichen genau gegenüber steht. Bei Sonne in Stier und einer Geburtszeit zu Sonnenuntergang wäre der Aszendent beispielsweise der Skorpion.
Bist du tagsüber geboren, steht die Sonne in der oberen Hälfte deines Horoskops: um 12 Uhr mittags steht sie im 9. oder 10. Haus. Um dazu den Aszendenten herauszufinden, zählst du von deinem Sonnenzeichen ausgehend drei weitere Zeichen dazu: bei Sonne in Stier ist das dann beispielsweise der Löwe. Bei einer Geburt rund um Mitternacht musst du dann logischerweise von deinem Sonnenzeichen drei Zeichen rückwärts rechnen.
Unbewusste und bewusste Anteile
Alles unterhalb der Horizontlinie – der Aszendent-Deszendent-Achse – konnten die Menschen zum Zeitpunkt deiner Geburt nicht am Himmel sehen. Logisch, es befand sich da ja auch unter dem Horizont, also mehr oder weniger unter der Erdkugel, auf der sie standen. Analog dazu werden die Planetenkräfte in der unteren Horoskop-Hälfte als das gedeutet, was dich unbewusst leitet – aus dem Bauch heraus, vom Gefühl her, als Prägungsmuster, das du von deiner Familie übernommen hast.
Das, was oberhalb des Horizonts steht, kannst du sehen. Und was du sehen kannst, nimmst du sehr viel bewusster wahr als das Unsichtbare. An Sichtbarem orientierst du dich – und zugleich nimmst du das Sichtbare als etwas Abgegrenztes wahr: das, was nicht in dir drin ist, was nicht du bist. Die Gestirne, die man zum Zeitpunkt deiner Geburt am Himmel sehen konnte (vom Wetter mal abgesehen), sind so etwas wie deine Leitsterne. Du kannst dein Ziel fokussieren und sagen: Da will ich hin! Das alles findet – im Gegensatz zu den Einflüssen unterhalb der Horizontlinie – im Bewusstsein statt.
Wo du selbst im Horoskop bist
Zwischen diesen beiden Welten – dem unsichtbaren Unteren und dem bewusst sichtbaren Oberen – stehst nun du. Stell dir vor, du wärst ein Baum, der sich aus den Wurzeln tief im Unbewussten speist und der seine Äste ganz bewusst dem Licht über sich entgegen reckt. Ein Baum, dessen Kraft vor allem in den Wurzeln steckt und der oben keinen so rechten Leitstern hat, wächst mehr so aus dem Gefühl raus vor sich hin. Da kann es passieren, dass er eher zu einer Kriechpflanze wird … Ein Baum, der den Leitstern über sich klar im Visier hat und unbedingt ganz schnell dorthin will, ohne sich der Kraft in seinen Wurzeln zu vergewissern, droht auf seinem Weg den Halt zu verlieren und umzuknicken. Wo hast du mehr Gestirne in deinem Horoskop, oben oder unten?
Autorin und Bild: Dagmar Steigenberger
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