Maivollmond – Beltane – Walpurgis

Vom Feuer zum Wasser

Vollmond im Mai – das erste Bad – Sommerbeginn

Magst du dich nackt sehen und nackt zeigen?

Fühlst du die Lust in deinen Adern fließen?

Kannst du mit deinem Feuer umgehen?

Schaffst du dir so viel Freiraum, dass auch Zeit zum Feiern und Lieben bleibt?

Und was hat dich so verdorren lassen???

Seit Urzeiten feiern Frauen in den ersten, hellen Mainächten Walpurgis. Sie feiern den Beginn des Sommers. Zeit der Visionen, des Neubeginns, des weiblichen Wissens und der weiblichen Lust.

Es wird gelacht, getanzt, gejauchzt, getrauert, geweint, mit allen Sinnen gefeiert. In dieser Nacht ist alles erlaubt. In dieser Nacht dürfen Frauen Gericht halten, ekelhaften Menschen Fenster und Türen aushängen, ihre Lust feiern, vereinigen was vereinigt gehört, wachsen lassen was wachsen soll, ihre Macht erproben.

Alles was du mitbringst ist wichtig und muss gefeiert werden.

Nach dem Halbjahr der Kälte und der Entbehrungen, nach Hunger und Krankheit kommt nun das Halbjahr der Fülle. Durch die Feier der Liebe in der Natur werden alle neuen Naturkinder gezeugt. Lerne zaubern – Gleiches zieht Gleiches an, Gleiches bewirkt Gleiches, glückliches Zusammensein zieht Glück an, verschwenderische Gelage ziehen den Reichtum an.

Lustbarkeiten ziehen Lebenslust an. Rauschhafte, erotische Feste kennzeichnen die Frühlingsfeste in allen Kulturen. Die himmlisch-paradiesischen Freuden der Walpurgisnacht wurden in Folge einer rigorosen Christianisierung als heidnisch verdammt und als Hexensabbat diffamiert.

Nach der feurigen Zeit der Selbstfindung werden die Menschen zu Beginn des Sommers fähig, aufeinander zuzugehen. Aus Frauen- und Männerfesten werden nun gemeinsame Feste.

Damals bei den Kelten waren Kinder, die in dieser Nacht gezeugt wurden, Kinder der Göttin und jeder eventuell vorhandene Ehemann musste sie als sein Eigen anerkennen. Es war und ist eine Frei-Nacht.

Der blühende Holunder gehört unbedingt zu Walpurgis. Alles am Holunder ist heilkräftig, die Blüten und Blätter, die Rinde, das Mark und im Herbst die Beeren.

Die ›Holunderin‹ ist eine Lebenslehrerin, sie verbindet das Luftig-Leichte mit dem Schweren, die Liebe, die Erotik und das Leben mit dem Sterben und dem Tod.

Sobald der Holunder blüht, feiern wir den Frühsommer, das Fest der Lebenslust. Freudiges Begehren, Lust und Liebe liegen in der Luft. Unter den blühenden Holunderbüschen heiraten die Elfen und Zwerge – hol deinen Liebhaber, deine Geliebte und husch, husch, husch, untern Hollerbusch.

Bete das Gebet der Liebe in der Natur, denn alles, was der Lust und der Freude dient, stärkt das Göttliche in dir. Mit einer Holunderflöte ruft man Elfen und Zwerge. Finde einen Lieben, der dir so eine Flöte schnitzt.

Autorin: Katharina Waibel

Bild: Die Geliebte, Brigitte Meßmer

Noch viel mehr zu «Beltane und Walpurgis» gibt’s in unserem Spinner:innen-Buch und den «wilden weiber wünschen» von Katharina Waibel

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