Am Ende meines Lebens werde ich wieder hochgezogen in die Welt des Lichts.
Gleich einem Regentropfen, der zu den Wolken zurückkehrt.
In der Stille des Wassers sammelt sich meine Seelenessenz und macht sich bereit für die Heimkehr.
Ich fülle mein Bewusstsein bis zum Rand mit dem Reichtum meiner Erfahrung.
Dabei strömen meine Erinnerungen wie Wellen an mein Land und ich lass sie wieder ins Meer zurückgleiten.
Gleich einem fliessenden Wechselspiel von Annehmen und Loslassen.
Meine Seelenessenz ist weder greifbar noch begreifbar, aber ich erahne ihren Wert, ihre unglaubliche lichtvolle Qualität, ihren Ausdruck, ihre Schwingung.
Diese Essenz lässt alles los.
Sie macht sich auf und fliesst über in die unendliche Weite. Heimat des Lichts.
Gleich einem Regentropfen, der in einen See fällt, habe ich Kreise auf der Erde erschaffen.
Andere Seelenkreise berührt.
Ufer erkundet und Tiefen entdeckt.
Luft geatmet und Erde geschmeckt.
Sinnesreich beschenkt vom Leben nehme ich ihn wahr, diesen unermesslichen Reichtum im Herzen.
Schatz des Bewusstseins.
Elixier des Gewahrseins.
Nehme wahr und nehme Abschied.
Das Leben lässt mich los und ich lasse das Leben los.
Dazwischen ist die Weite zuhause, die meine Seelenessenz zu sich zurücknimmt.
Behütet. Geborgen. Aufgehoben.
Aus dem Allumfassenden geboren.
Ins Allumfassende gestorben.
Autorin: Michèle Maria Graf
Foto: Roland Graf
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