Lichtmess & Agatha von Catania

Das Jahresrad beginnt sich wieder zu drehen. Mit zunehmendem Mond im Februar beginnt die Lichtmesszeit

Die Strahlen der Sonne haben schon wieder so viel Kraft, dass sie bis zu den Wurzeln der Pflanzen und auch bis zu den Knochen der Menschen reichen.

Die Frühjahrssonne taut Eis und Schnee, erstarrtes fließt wieder. Jetzt wird das Licht messbar mehr, von Dreikönigstag bis Lichtmess um eine Stunde. Wir können aufatmen, langsam kommt der Frühling in Sicht.

In dieser frühen Zeit des Jahres, in der frühen Zeit des Lebens, geht es um Freiheit und Selbstbestimmung. Den eigenen Raum einnehmen, klare Grenzen ziehen, auf die eigenen Bedürfnisse achten und Neues ausprobieren gehören dazu.
Der Fasching als schöpferisches Chaos gehört in diese Zeit und damit das Erwachen neuer Ideen, neuer Liebschaften und neuen Lebens. Tanzen – sich drehen, lieben, lachen, Ungewöhnliches tun und denken gehören dazu.

Im Lauf des Jahres begegnen uns immer wieder christliche Feiertage, die mit ihrer Symbolik genau in die vorherrschende Zeitqualität passen. Über all die Jahrhunderte hat sich das tief verwurzelte Wissen der Menschen über die Zeitqualitäten erhalten, überall sind die Spuren zu entdecken.

Agatha von Catania

Der Gedenktag der Heiligen Agatha von Catania, Sizilien, wird nicht umsonst um Lichtmess gefeiert

Weil sich Agatha dem Stadthalter verweigerte, ließ dieser ihr die Brüste abschneiden. Berichtet eine Legende. Auf alten Darstellungen sehen wir Agatha mit einem Tablett samt ihren Brüsten darauf – Brüste als Symbol der erwachenden Weiblichkeit. Sie ist die Patronin der selbstbestimmten Frauen, kein Mann kann und darf einfach über sie bestimmen.

„Hl. Agatha, Gottesbraut, mach das Eis und Schnee nun taut“

„Agath, dor Tag ar Nacht scho knagod“

„Agathatag“ ist deshalb in Sizilien ein großer Feiertag und Frauen zelebrieren ihn mit süßen Küchlein und viel Prosecco.

Wer weiß, vielleicht sind unsere Kaffeekränzchen daraus entstanden. Auf jeden Fall geht es darum, die Weiblichkeit zu stärken, Banden zu knüpfen, Netz zu werken und aneinander zu wachsen.

Autorin: Katharina Waibel
Fotos: Von Francisco de Zurbarán – Web Gallery of Art: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1112906
Blümchen – Adege auf Pixabay

 

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