Gedankenspiel

Manchmal ist da nur ein Hauch von Erleben,
ein feiner Faden,
ein Flimmern –
nicht laut, nicht drängend,
es ist einfach da.

Ein Gedanke,
wie aus feinen Farben gewebt.
Er kommt einfach.
Kein Klopfen, kein Fragen.
Er ist einfach da.

Und während sie diesen Gedanken betrachtet,
beginnt er sich zu drehen,
zu tanzen,
zu weben.

Und er beginnt, sich wie von selbst zu erzählen –
eine Geschichte,
laut, klar,
voller Farbe.

„Du bist schön“, sagt sie.
„Lass mich dich malen,
dich in Worte bringen.“

Sie geht zu ihrem Papier.
Langsam.
Sachte.

Doch dann,
mit jedem Schritt,
verwischt sich die Geschichte,
verzieht sich in kleine Gassen,
in Seitengedanken,
verliert ihre Form.

Wie Nebel,
der nicht gehalten werden will.

Zurück bleibt ein Echo –
von Farbe,
von Ahnung,
ein Nachklang.

Und der Wunsch,
ihn doch wiederzufinden.

Vielleicht gleich,
vielleicht morgen –
oder dann im nächsten Sommermond,
in einem anderen Traum.

Ihr Gedankenspiel
in rosarotem Chiffon.

Schön und einmalig,
wie Morgentau
auf ihrer warmen, verschlafenen Haut.

 

Autorin: Christiane Holsten

 

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