Wir Spinnerinnen haben eine schamanische Reise in das Land des Profanen gemacht und äußerst schlichte Dinge erfahren. Quasi ein Gegenentwurf zu der Heiligen Zeit, die jetzt kommt. Denn so heilige Ansprüche können einem ja durchaus „um die Ohren fliegen“.

Habe ich die richtige Räuchermischung – wann soll ich nochmal die Speisen für die Percht rausstellen und wohin eigentlich – was, wenn in den Orakelnächten gar nichts passiert – vielleicht falsch geräuchert – darf man jetzt eigentlich Wäsche waschen – bei den anderen klappt sicherlich alles super – wo ist mein Raunachts-Büchlein – und wenn das alles Schmarrn ist – so was denkt man nicht – also noch mal von vorne – Wacholder, Harze, Salbei …

Die Percht saust dazwischen!

Frei sollst du sein in dieser Zeit – eben nicht arbeiten – überhaupt nicht – ich brauche keine Kräutermischungen – ich brauche wilde, starke Seelen – Trickstermut mitten im Winter – rauschende Feste, die nach Sommer riechen – Großmutters Marmeladenbrot mit viel Butter und Quark – Freunde, die der Kleine Prinz vom Himmel schweben lässt – einen träumenden und tiefenentspannten Herzschlag von der glitzernden Weihnachtsqualle – rostige Blechbüchsen, die sowas von heilig sein können – ein beherztes Aufstampfen – egal für was – einfach ganz woanders hinschauen – zigarrerauchend im Suppentopf rühren – staubfeine Wollmäuse, die sich kleine Häuschen bauen – laut rufend durch den Wald galoppieren: ALLES IST HEILIG!

Die Percht saust weiter!

Entspannung und Eigenwilligkeit ist angesagt. Das Licht kommt so oder so und wir überlassen uns einfach mal unserem heiligen Loslassen.

Autorin: Christine Kostritza
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